Zahndurchbruch

Die Thematik des Zahndurchbruches versuchen wir in diesem Artikel leicht verständlich sowie anschaulich für Sie zu erläutern. Bevor wir damit beginnen, einleitend ein paar wenige Zeilen zur Systematik des gebräuchlichen Zahnschematas nach der FDI (Fédération Dentaire Internationale, dem Zahnärzteweltverband), welches international gültig ist und den allgemeinen Standard darstellt.

FDI-Zahnschema

Das vom Berliner Hochschullehrer Joachim Viohl entwickelte und seit 1970 verabschiedete System sieht eine Zergliederung des Gebisses in vier Quadranten (=Kieferhälfte) vor, welche sich einerseits durch die Unterscheidung zwischen Ober- und Unterkiefer ergibt sowie durch eine Segmentierung in linker und rechter Kieferhälfte. Diese werden nun dem Uhrzeigersinn folgend in der Aufsicht (nicht aus Sicht des Patienten) nummeriert, sodass der ersten Quadrant aus Behandlersicht im linken Oberkiefer liegt (aus Patientenperspektive oben rechts). Jeder Zahn wird nachfolgend nun je mit zwei Ziffern beschriftet, wobei die erste Nummer stellvertretend für den jeweiligen Quadranten steht. Die zweite Nummer ergibt sich aus der Zählzahl ausgehend von der Gesichtsmitte. Eine Grenze zwischen linker und rechter Gesichtshälfte besteht zwischen den mittleren Schneidezähnen, welche salopp auch als 1er bezeichnet werden. Daraus folgt jene Systematik:

Permanentes Gebiss einer Erwachsenen Person mit 32 Zähnen (Weisheitszähne angelegt)

Oberkiefer

18 17 16 15 14 13 12 11 21 22 23 24 25 26 27 28


Unterkiefer

48 47 46 45 44 43 42 41 31 32 33 34 35 36 37 38


Das im Vergleich zum permanenten Gebiss lediglich provisorische Milchgebiss beinhaltet dagegen nur 20 Zähne, wobei die klassischen Vormahlzähne nicht angelegt sind. Das Milchgebiss beinhaltet neben Milchschneidezähne nur Milcheck- und Milchmahlzähne.

Milchgebiss eines Kindes mit 20 Zähnen

Oberkiefer

      55 54 53 52 51 61 62 63 64 65      


Unterkiefer

      85 84 83 82 81 71 72 73 74 75      

 

Durchbruchszeiten

Der Zahndurchbruch startet im sechsten Monat, wobei die ersten Milchzähne - 51, 61, 71, 81 - eruptieren und allmählich in der Mundhöhle sichtbar werden. Mit Durchbruch der Milch-1er wird Müttern zudem empfohlen, das Stillen einzustellen, da es den Kleinkindern noch an nötiger Feinmotorik mangelt und es gegebenenfalls hierdurch zu Verletzungen an der mütterlichen Mamille (Brustwarze) kommen kann.
In den anschließenden Monaten brechen weitere Milchzähne hervor, sodass im Alter von 24-30 Monaten alle 20 Milchzähne vollständig angelegt sind. Hierbei sind asymmetrische Durchbrüche möglich, sodass Milchzähne unterschiedlich schnell je Kieferhälfte eruptieren. Der Zahndurchbruch markiert zudem weiterhin den korrekten Zeitpunkt, um mit der Zahnpflege zu beginnen. Eine gesonderte Mundhygiene vor dem eigentlichen Zahndurchbruch ist dagegen nicht nötig.

Die bleibenden Zähne wachsen unterhalb der bestehenden Milchzähne heran und verdrängen jene allmählich. Dabei werden die Wurzeln der Milchzähne schrittweise resorbiert (aufgelöst), sodass Milchzähne am Ende ihres Lebenszyklus zu wackeln beginnen und ausfallen. Das, was häufig als ausgefallener Milchzahn bezeichnet wird, ist also lediglich ein Teil der ehemaligen Milchzahnkrone.
Das sechste Lebensjahr markiert den Beginn der zweiten Dentition und läutet damit einen Gebisswechsel ein. Zunächst werden die mittleren Milchschneidezähne ersetzt und auch die bleibenden Mahlzähne stellen sich hinter den Milchmahlzähnen ein. Alle weiteren Zähne folgen in geringer Varianz den folgenden Durchbruchszeiten:

Lebensjahr  
6-7 16, 26, 36, 46
6-8 11, 21, 31, 41
8-9 12, 22, 32, 42
9-11 33, 43
10-12 14, 24, 34, 44
11-13 13, 15, 23, 25, 35, 45
12-14 17, 27, 37, 47
17-30 18, 28, 38, 48 (Weisheitszähne nicht immer angelegt)